Im Gefängnis wohnen

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WOHNHAFT IM GEFÄNGNIS

Eine ganz normale Wohnung, nur eben im Gefängnis…

 

In der frühen Vergangenheit hat hier im Gefängnis auch der Wärter mit seiner Familie im Erdgeschoss gewohnt. Es gab ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, ein Kinderzimmer, Küche und Badezimmer. Also eine ganz normale Wohnung. Nur eben in einem Gefängnis!

In der Vergangenheit, insbesondere in früheren Jahrhunderten und teils noch bis ins 20. Jahrhundert hinein, war es in kleineren Gefängnissen und Anstalten durchaus üblich, dass Gefängniswärter mit den Insassen unter einem Dach oder sogar im selben Gebäude wohnten. Dafür gab es verschiedene Gründe:

 

SICHERHEIT UND ÜBERWACHUNG

Die ständige Präsenz der Wärter sollte die Sicherheit innerhalb der Anstalt gewährleisten und Fluchtversuche oder Aufstände verhindern. Durch das Zusammenleben war eine lückenlose Überwachung der Gefangenen möglich, insbesondere in Zeiten, in denen die Personalstärke gering war.

 

WIRTSCHAFTLICHKEIT

Kleinere Gefängnisse hatten oft begrenzte Ressourcen. Das Zusammenlegen von Wohnraum für Wärter und Hafträumen sparte Kosten für zusätzliche Gebäude und Infrastruktur.

 

KONTROLLE UND DISZIPLIN

 

Die Nähe der Wärter zu den Insassen sollte auch zur Aufrechterhaltung von Disziplin und Ordnung beitragen. Die ständige Autoritätsperson in der Nähe konnte potenzielles Fehlverhalten frühzeitig unterbinden.

 

TRADITION UND GEWOHNHEIT

 

In vielen Fällen war diese Praxis historisch gewachsen und entsprach den damaligen Vorstellungen von Gefängnisverwaltung und -betrieb. Es gab oft keine klaren Trennungen zwischen dem privaten und dienstlichen Bereich der Wärter.

 

LÄNDLICHE ODER ABGELEGENE LAGEN

 

Gerade in kleineren, ländlichen Gefängnissen oder in abgelegenen Gebieten war es praktisch, die Wärter direkt vor Ort unterzubringen, um eine ständige Einsatzbereitschaft zu gewährleisten. Manchmal waren dies auch die einzigen verfügbaren Unterkünfte in der Nähe.

 

 

LIVING IN PRISON

A completely normal apartment, just inside the prison…

 

In the early past, the guard and his family also lived on the ground floor of this prison. There was a living room, a bedroom, a children’s room, a kitchen, and a bathroom.

So, a completely normal apartment. Just

inside a prison!

In the past, especially in earlier centuries and sometimes even into the 20th century, it was quite common in smaller prisons and institutions for guards to live under the same roof or even in the same building with the inmates. There were several reasons for this:

SECURITY AND SURVEILLANCE

The constant presence of guards was intended to ensure security within the institution and prevent escape attempts or uprisings. Living together made it possible to monitor the prisoners continuously, especially during periods when staffing levels were low.

 

ECONOMICAL EFFICIENCY

Smaller prisons often had limited resources. Combining guard housing and cells saved costs for additional buildings and infrastructure.

 

CONTROL AND DISCIPLINE

 

The proximity of guards to inmates

was also intended to help maintain discipline and order. Having a permanent authority figure nearby could prevent potential misconduct early on.

 

TRADITION AND CUSTOM

 

In many cases, this practice had a historical basis and corresponded to the contemporary ideas of prison administration and operation. There was often no clear separation between the guards’ private and professional spheres.

 

RURAL OR REMOTE LOCATIONS

 

Especially in smaller, rural prisons or in remote areas, it was practical to house guards directly on-site to ensure constant readiness. Sometimes these were also the only available accommodations nearby.

 

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